Psychische und somatische Krankheiten werden stark stigmatisiert und die psychische Gesundheit weist ein grosses Spektrum auf, viele Menschen sind unsicher im Umgang mit Betroffenen. Mit den «Offenen Briefen» wollen wir Beiträge für Nichtbetroffenen anbieten, um das gegenseitige Verständnis zu fördern.
Die aufgeführten Beiträge werden eins zu eins gemäss den Verfassern (welche zum Schutz ihrer Person mit einem Pseudonym bezeichnet werden) abgebildet, ihre Meinung wird respektiert und muss nicht der Meinung vom Netzwerk Gesundheit Schweiz entsprechen. Gerade zur Medikation verweisen wir auf das Positionspapier der SOPSY.
Weitere Beiträge sind gerne willkommen!
no. 16: kein Titel
Eine bipolare Störung bedeutet, dass sich depressive (Tief) und manische (Hoch) Phasen miteinander abwechseln.
20.07.2021
Liebe Mitmenschen
Ich bin 1967 geboren, weiblich, und mit einer Mutter aufgewachsen, die unter Depressionen und einzelnen manischen Phasen litt. Schon früh bekam ich zu hören, dass man besser nicht darüber spricht. Es wurde mir auch nicht näher erklärt, was es bedeutet, Depressionen zu haben. So nahm ich an, dass es etwas ist, wofür man sich schämen muss und in der Gesellschaft schlechter dasteht. Als ich mit 15 Jahren selbst depressive Symptome entwickelte, sprach ich ausserhalb der Familie mit Niemand darüber. In der Schule war ich eher ruhig und hatte häufig Konzentrationsmangel, meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Es fiel mir schwer auf Menschen zuzugehen und so war ich froh über meine wenigen Bezugspersonen. Mit 16 Jahren wurde mein Leidensdruck immer grösser. In dieser Phase suchte ich Kontakt zu meiner entfernt wohnenden Cousine und konnte sie einige Wochen in den Sommerferien besuchen. Sie nahm mich an die Hand und liess mich an ihrem Leben teilhaben. So konnte ich auch mit ihr in die Schule gehen, Hauptsache ich war beschäftigt und kam weg von meinen düsteren Gedanken. Dann musste ich wieder in meine Schule zurück wegen einer anstehenden Lateinprüfung.
Kurze Zeit später entwickelte ich eine gute Stimmung. Mir fiel plötzlich alles leicht und ich traute mir Dinge zu, die ich vorher nicht für möglich gehalten hatte. Es fiel mir auf einmal leicht auf Menschen zuzugehen und Kontakte zu knüpfen. Mein Selbstwertgefühl schnellte in ungeahnte Höhen. Mein Übermut führte auch dazu, dass ich mit 16 schwanger wurde und eine schmerzhafte Entscheidung treffen musste. Damals wusste ich noch nichts von manischen Phasen und eine bipolare Störung wurde auch nicht diagnostiziert. Kurze Zeit später stürzte ich ab in eine schwere Depression, die klinisch, während 3 Monaten behandelt werden musste. Medikamente lehnte ich ab und nahm nur an Gesprächstherapien teil. Eines Tages, als ich tagsüber in meinem Bett lag klopfte es plötzlich an meiner Türe und unser Schuldirektor kam mich besuchen. Erst dachte ich, oh je, wenn er mich so ungepflegt im Bett liegen sieht, wie peinlich … Doch er setzte sich einfach hin wie bei einem üblichen Besuch und redete mit mir, so gut es gerade für mich ging. Dann schenkte er mir ein sehr schönes Buch mit Bildern aus der Natur und aufmunternden Sprüchen. Auch wenn ich es nicht zeigen konnte, so war ich emotional berührt von seiner selbstverständlichen Wertschätzung. Das werde ich nie vergessen, solche Begegnungen wünsche ich mir sehnlichst für alle Betroffenen.
Von meinen Schulkolleg*innen habe ich während dieser Zeit nichts gehört, vermutlich wussten sie gar nicht, was ich hatte und wo ich war. Nach dem Klinikaustritt kehrte ich meiner Vergangenheit den Rücken zu und wechselte die Schule. Manchmal hätte ich gerne meine Erlebnisse mit Freunden geteilt, doch es blieb ein Tabu, denn ich wollte in meinem Umfeld nicht als komisch oder schwach gelten. Meinen jeweiligen Partnern habe ich mich anvertraut, weil ich sowieso immer wieder depressive Verstimmungen hatte. In der Arbeitswelt galt ich als fröhlich, zuverlässig und konnte meine Arbeit gut erledigen. Ich hatte eine perfektionistische Veranlagung und setzte mich häufig selbst unter Druck. Nach der Arbeit war ich meistens zu müde, um noch etwas zu unternehmen und brauchte überdurchschnittlich viel Schlaf.
Ein gesundes Selbstwertgefühl konnte ich nie aufbauen, so kam es immer wieder zu Enttäuschungen, wenn ich meine persönlichen Ziele nicht erreichen konnte. Mit 46 Jahren spürte ich wieder vermehrt depressive Symptome wie flacher Atem, Panikattacken, starke Anspannung. Ich wollte auf keinen Fall wieder in eine Klinik und hatte Angst vor «Gesichtsverlust». Galt ich doch nach Aussen eher als fröhlich und stark. So kämpfte ich fast ein Jahr lang weiter, als wenn nichts wäre, bis es nicht mehr ging. Ich hatte das Gefühl, der Boden öffnet sich unter mir und zieht mich in die Tiefe. Nach einem verzweifelten Suizidversuch mit Tabletten und Alkohol, wo mich zum Glück mein Partner zu Hause fand, wurde ich zunächst im Spital wegen der Vergiftung behandelt. Dann ging es weiter mit FU (Fürsorgerische Unterbringung) in die PUK Zürich (ehemals Burghölzli). Mein Partner begleitete mich und wir gingen fest davon aus, dass ich nach dem Gespräch wieder nach Hause kann, das war mein Wunsch. Plötzlich wurde mir klar, dass ich dortbleiben muss, weil ich weiter suizidgefährdet bin. Es war wie ein Albtraum und durfte nicht sein. Ich doch nicht, was sollen denn die Leute denken? Und dann bin ich versunken in eine dunkle Wolke, die über ein Jahr dauerte.
Medikamente wollte ich erst nicht nehmen. Mein behandelnder Arzt und Leiter der Angst- und Depressionsabteilung ging sehr einfühlsam auf mich ein, bat meine Eltern mit zum Gespräch. Schliesslich konnte ich zustimmen, denn mein Zustand liess nichts anderes mehr zu. Nachdem Medikamente mich nicht aus dem tiefen Loch holen konnten, versuchte man es mit Lithium (Stimmungsstabilisator), dieses ist bekannt dafür die Wirkung von Antidepressiva zu erhöhen. Das half etwa 5 Wochen und wir freuten uns schon, dass es besser wird. Dann fiel ich wieder in ein tiefes Loch. Während 10 Monaten begann ich 7 Suizidversuche, wobei ich viele Schutzengel hatte. Erst jetzt wurde mir EKT nahegelegt (Elektro-Krampf Therapie), das war meine letzte Chance bald aus dem Loch rauszukommen. Bei dieser Methode wird unter Kurznarkose ein epileptischer Anfall ausgelöst, der auf biologische Weise bewirkt, dass das Gehirn wieder besser mit den Neurotransmittern Serotonin und Noradrenalin versorgt wird. Angewendet wird es bei therapieresistenten Patienten wie mir, die Erfolgsquote ist hoch. Trotzdem hat die Methode, die sich früher Elektroschocktherapie nannte, immer noch ein Imageproblem. Heute läuft so eine Sitzung ruhig und ohne Verletzungsrisiko ab, nach etwa 40 Minuten bin ich jeweils wieder aufgewacht. Es braucht mindestens 12 Sitzungen, um eine stabile Wirkung zu erzielen. Nachdem ich lange unter dem «Gefühl der Gefühllosigkeit» litt, konnte ich nach etwa 9 Sitzungen wieder etwas spüren, mir kamen Tränen der Erleichterung. Mit Emotionen wurde mein Leben wieder lebenswert. Ich konnte schon bald aus der Klinik entlassen werden, besuchte anschliessend die Tagesklinik und danach eine Arbeitsintegration. Antidepressiva konnte ich schon bald ausschleichen, das Lithium (Salz) nahm ich weiterhin, da es stimmungsstabilisierend ist und Suizid vorbeugen kann.
Nach 2,5 stabilen Jahren mit viel Lebensfreude beschloss ich, das Lithium auszuschleichen. Meine Psychiaterin war nicht einverstanden, sie machte mir sogar Angst. Daraufhin holte ich eine Zweitmeinung ein und fragte, ob das Absetzen erfolgreich sein kann. Der Psychiater sagte, es kann durchaus Erfolg haben, ich solle auf meine Symptome achten und bei einer Verschlechterung rasch reagieren. Meine Stimmung verbesserte sich stetig und man sprach von einer möglichen Hypomanie, dem endgültigen Ende einer Depression. Ich arbeitete zu dieser Zeit befristet Teilzeit im kaufmännischen Bereich. Dort wusste man, dass ich aus einer Arbeitsintegration komme und eine Depression hatte. Ich fühlte mich durch meine Arbeitskollegin sehr kontrolliert, was mich störte. Einen Tag vor meinen Ferien erhob ich meine Stimme, sie holte unseren Chef und ich musste sofort meine Sachen packen und wurde mehrere Wochen beurlaubt. Wenig später meldeten mein Vater und meine Schwester besorgt zurück, ich würde mich «abgehoben» verhalten, verliere den Bezug zur Realität. Das machte mich wütend und ich brach den Kontakt ab. Auch Bekannte von mir fühlten sich durch meine direkte Art zu kommunizieren vor den Kopf gestossen. Ich fühlte mich gut und wunderte mich, warum man mir das nach meiner langen Leidenszeit nicht gönnen mag. Mein Partner und ich verbrachten einige Tage in einem Bergdorf. Auch mit ihm verkrachte ich mich und er reiste ab. Ich wechselte von der Ferienwohnung in ein nahegelegenes Hotel und befreundete mich mit sämtlichen Mitarbeitenden und dem Hoteldirektor in kürzester Zeit. Während drei Tagen hatte ich wohl Party mit meinen «neuen Freunden», an die ich mich kaum noch erinnern kann. Als ich das erste Mal wieder in dem Hotel auftauchte wurde ich jedenfalls freudig und augenzwinkernd begrüsst, ich muss wohl sehr unterhaltsam gewesen sein. Meine manische Phase spitzte sich zu, ich verliess das Hotel und fühlte mich wie «Jesus», platzierte mich auf der Terrasse eines leerstehenden Ferienhauses, erstellte eine Gästeliste mit 12 Namen wie Ghandi, Nelson Mandela, Michelle und Barak Obama etc. mit dem Ziel, die Welt zu verbessern. Dann kam eine Wandergruppe vorbei, eine Frau fragte mich, was ich dort tue. Vermutlich reagierte ich gereizt, dass sie das gar nichts angehen würde oder so ähnlich. Nicht viel später standen 2 Polizisten vor mir, die ich freundlich als meine Gäste begrüsste. Da ich nicht aggressiv war, verlief unsere Begegnung harmlos ab. Sie fuhren mit mir zum nächsten Spital, wo ein Drogentest gemacht wurde. Mein Vater erzählte mir kürzlich, dass er sich zu dem Zeitpunkt nach mir bei der Polizei erkundigt hatte. Diese sagten ihm beruhigend: «sie ist jetzt bei uns in guter Obhut, aber sie steht völlig «neben den Schuhen». Nachdem ich ihnen in meinem Redefluss offenbarte, dass ich vor fast 3 Jahren in der PUK Zürich behandelt wurde, fuhren sie mich dorthin. In meinem manischen Zustand fand ich das alles lustig, nahm nichts wirklich ernst. Auch auf der geschlossenen Abteilung der PUK habe ich wohl alle unterhalten und bin zeitweise im Bikini rumgelaufen. Wenige Wochen später konnte ich im August entlassen werden. Meine Bekannten hatte ich alle darüber informiert und sie waren froh, dass mein manischer Zustand mein grobes Verhalten erklären konnte. Ich kenne Menschen, die nach einer länger andauernden Phase vor einem Scherbenhaufen standen: Keinen Job mehr, kein Geld mehr, viele Freunde verloren. Deshalb bin ich froh über die Beobachtung von Passanten und Meldung an die Polizei. Es ist immer hilfreich, aufmerksam zu sein.
Bereits kurze Zeit später ging es mir schlechter, vorbei war die gute Stimmung. Die Spirale zog mich abwärts in die Depression. Ich fühlte mich plötzlich wieder ganz «klein», hatte immer wiederkehrende negative Gedanken, fühlte mich wertlos und redete mir ein, dass ich nicht lebenswert bin. Anfang Oktober beging ich meinen schlimmsten Suizidversuch, bei dem meine Leber ernsthaft in Gefahr war. Nur mit der besten Behandlung im Universitätsspital Zürich konnte ich gerettet werden. So lag ich im Spital, schwach und schwer depressiv. Ein Notfallpsychiater machte meinem Partner und mir Hoffnung, er sprach vom EKT, womit ich bereits erfolgreich behandelt wurde. Er sagte, dass dies in den USA auch ambulant regelmässig und erfolgreich angewendet würde. Mir war es unangenehm, schon wieder in die PUK zu müssen, da zeigte sich wieder mein Ego, in dessen Auge ich nun definitiv gescheitert war. Mein Partner und ich bestanden auf eine rasche Behandlung mit EKT. Auch diesmal half es mir wieder und ich konnte bereits im Dezember die psychiatrische Klinik verlassen.
Seitdem ist es jetzt 31 Monate her und ich bin stabil geblieben, lebe jeden Tag bewusst und mit viel Lebensfreude. Ich kann mich gut konzentrieren, habe ein gesundes Selbstwertgefühl und verwirkliche meine Ziele. Das Lithium nehme ich als Stimmungsstabilisator weiterhin und werde begleitet von meinem Psychiater. Es ist gut möglich, dass ich das Lithium nicht immer brauchen werde. Ich habe meine Lebensgeschichte in einem Buch aufgearbeitet und wende täglich Übungen an, die ich aus dem Mentaltraining und der Achtsamkeitslehre kenne. In Kombination mit Körperübungen bringe ich meine Gedanken zur Ruhe und atme bewusst und tief. Ich fühle mich auf der sicheren Seite und blicke zuversichtlich in die Zukunft. Einen Notfallplan habe ich und kann mich direkt an die EKT-Abteilung wenden, sollte ich mich wider Erwarten schlechter fühlen. Zu wissen, was einem dann schnell helfen kann, ist beruhigend.
Was wünsche ich mir von meinen Mitmenschen?
Vor allem möchte ich wegen einer psychischen Krankheit nicht
speziell behandelt werden.
Ich bin dann immer noch derselbe Mensch, der hinter einem seelischen Leiden steckt und man kann auf mich zukommen wie immer, mich auch mal in den Arm nehmen. Während einer Depression fühlte ich
mich einsam, mein Selbstwertgefühl war im Keller und ich konnte nicht auf Menschen zugehen. Oft bekam ich in der Schulzeit zu hören, dass ich komisch sei. Ich wünsche mir, dass wir aufeinander
zugehen in guten und in schlechten Zeiten. Nur schon ein einfühlsames Nachfragen kann Wunder bewirken. Natürlich kann es auch sein, dass eine depressive Person sich nicht so leicht öffnen kann,
aber sie fühlt sich wahrgenommen und nicht links liegen gelassen.
Eine manische Phase fällt vor allem auf, wenn man den Menschen sonst anders, z.B. eher ruhig kennt. Dann macht es Sinn seine Beobachtungen dem engeren Umfeld mitzuteilen, wenn die betroffene Person selbst nichts davon wissen will. Während meiner Manie fühlte ich mich wie «Super Woman», niemand konnte mich bremsen. Eine gute Bekannte meldete sich bei meinem Partner und meinte, dass ich mich auffällig verhalten würde. Während und nach einem Klinikaufenthalt freue ich mich über ein Nachfragen, wie es geht und ein «Schön, bist Du wieder da». Es braucht auch keine Hemmungen sich für den Verlauf einer Genesung zu interessieren. Psychiatrische Kliniken haben spannende Angebote wie Tanz-, Musik- und Hundetherapie sowie Arbeitstherapien bei längeren Aufenthalten. Nur im Austausch miteinander lernen wir Wichtiges dazu und erwerben ein neues Bild über psychiatrische Therapieformen.
Empfehlung an meine Mitmenschen
Es kann Jeden treffen, deshalb erkundigt Euch bei typischen
Symptomen die länger als
2 Wochen permanent andauern bei einer Fachstelle. Früherkennung senkt das Risiko einer Langzeiterkrankung. Ich hatte viel zu lange gewartet, mein Stolz hat es nicht zugelassen, psychiatrische
Hilfe zu holen. Dafür rannte ich von Heiler zu Heiler, meine Not wurde leider teilweise auch finanziell ausgenützt.
Sehr gut finde ich den ensa Nothelferkurs für psychische Gesundheit. Dort lernt man die wichtigsten Symptome kennen und wie man Betroffene am besten ansprechen und unterstützen kann. Hat man den Verdacht, dass eine Person suizidal ist, soll man sie unbedingt darauf ansprechen und nicht allein lassen, bis Hilfe kommt.
Meine Rückmeldung an Fachpersonen
EKT würde ich früher anbieten bei Langzeitpatienten mit Suizidalität. Ich erfuhr erst nach fast einem Jahr von dieser Möglichkeit. Die Kommunikation zwischen den Fachstellen könnte verbessert werden. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass ich EKT Anwendungen auch während der Manie hätte erhalten können, um einem Absturz in die Depression vorzubeugen. Ich fühlte mich zu wenig aufgeklärt über bipolare Störungen und achtete immer nur auf Symptome der Depression, nachdem ich das Lithium abgesetzt hatte.
Bitte bezieht Peers (Expert/innen aus Erfahrung) auf Augenhöhe ein. In meinen dunkelsten suizidalen Momenten hätte mir ein Gespräch mit einem Peer, der meine Situation selbst erlebt hat, helfen können.
Meine Rückmeldung an Alternativ Heiler
Während meiner Mentaltraining-Ausbildung habe ich gelernt, dass wir nicht zuständig sind für psychische Erkrankungen, das ist für mich ein Ehrenkodex. In der Heiler-Szene hat mir Niemand geraten, zu einem Facharzt zu gehen, was ich sehr zweifelhaft finde, da es sich hier um eine tödliche Krankheit handeln kann. Auch versuchte man mir Medikamente auszureden, ohne eine Ahnung davon zu haben, was Lithium bedeutet.
Mein Wunsch an Arbeitgeber
Nach meiner Genesung fühle ich mich wieder bereit für die Arbeitswelt. Ich habe vor allem gelernt, wie ich meine Kräfte erhalten und gut einsetzen kann. Vertrauen Sie auf motivierte und empathische Mitarbeitende, die aus ihrer Geschichte viel Erfahrung mitbringen. Jede Krise kann helfen herauszufinden, wer man ist, was man kann, was einen begeistert und wohin man gehen möchte – das macht uns erfolgreich. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und lassen Sie los von Vorurteilen, wenn Sie eine Person einstellen möchten, die eine mentale Krise durchgestanden hat.
Mein Wunsch an unsere Gesellschaft
Lassen wir los von den Ketten der Stigmatisierung. Begegnen wir unseren Mitmenschen offen und unvoreingenommen. Jeder Mensch soll die Chance haben, ein erfülltes Leben in Würde zu führen!
Michelle F.
no. 4: Kontrast
Liebe Menschen, denen ADHS im Erwachsenenalter kaum etwas sagt….
17.06.2021
Mein persönlicher Erfahrungsbericht als lebenslang ADHS-Betroffener. Wie ich meinen Alltag erlebe und meistere, gelernt habe mich zu organisieren und zu strukturieren um den Fallen, die mir mein ADHS «stellte» zu umschiffen. Ich bin 1963 traumatisiert zur Welt gekommen, männlich und komme ursprünglich aus Süddeutschland, arbeite seit 1989 und lebe seit 1993 ohne Kinder im Mittelland der Schweiz.
Wie erlebte und erlebe ich die Stigmatisierung?
Viele ADHS-Patienten werden, so meine eigene Erfahrung, nicht wegen dieses eigentlichen Befundes stigmatisiert, sondern oft wegen ihrer Eigenheiten oder ihres individuellen Verhaltens oder ihrer Form der Kommunikation. Nicht wenige Betroffene wissen nämlich gar nicht immer, dass Sie eine Form von ADHS haben. Den Zusammenhang bestimmten Verhaltens meinerseits und meines eigenen ADHS-Profils konnte ich selbst viele Jahre auch nicht erkennen. Ich lernte somit früh, dass ich «anders» bin und je nach Kontext leider auch «nicht in Ordnung» zu sein scheine.
Wie erlebte früher ich mein ADHS?
Am meisten bemerkenswert für mich war meine stete und unstillbare Neugier, die Jagd nach der Antwort auf das «Wie und wie genau?». Das kam in der Schule aber nicht in jedem Fach zum Tragen, da mich das Lerntempo oder einzelne Themenfelder hi und da manchmal unterforderte oder mich je nach dem schlicht gar nicht interessierte. Von verschiedenen Menschen in meinem Leben bekam ich wegen meines ADHS viele verschiedene Übernamen. Der Klassiker dabei war «Zappelphilipp», «Professor», «Schussel», u. a. Es blieb leider nicht immer nur bei diesen Übernamen. Am meisten fiel mir als Kind schon auf, dass mir meine Umgebung im Denken und Mitverfolgen immer viel, viel zu langsam war. Das stresste mich und ich stresste sie. Als Spiel-Kind, in der Pause und ausserhalb der Schule, war ich oft der Ideen- und Impulsgeber. Meine Ideen wie auch Bedenken waren gefragt. Das funktionierte, weil ich bis heute keinerlei Macht- oder Führungsansprüche aus mir heraus verspürte und verspüre. Im Deutschunterricht war ich lange Jahre eine richtige «Niete», weil ich -wegen meines Konzentrationsmangels- schlecht im Diktat, später aber auch beim Aufsatzschreiben war. Besonders meine Gedanken verständlich aufzuschreiben, war lange ein Manko von mir. Meine Schulischen Prüfungen meisterte ich nur deshalb gerade so, weil meine Eltern mir ziemlichen Druck machten. Erst in der Berufslehre zum Kaufmann und bei späteren Erwachsenen IT-Weiterbildungen war es besser, weil es dort weniger Stoff zu verarbeiten, weniger Wochen-Schulstunden, weniger Lehrende und weniger Klassenkamerad/innen gab. Aber auch weil mir die IT stets logisch und leicht verständlich erschien. Zum Lesen musste ich mich allerdings schon immer Zwingen. Zum Glück entdeckte ich Anfang der 90’er Jahre die Hörbücher noch später «Erklär-Videos» für mich. Was ’n Segen!
Wie erlebe ich heute mein ADHS?
Heute bin ich immer noch neugierig, wach in bestimmten Themenbereichen Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen. Im Weiteren macht sich immer stark bemerkbar, was schon als Kind spürbar war; Meine mangelnde Konzentrationsfähigkeit über eine längere Zeit hinweg. Ganz besonders beim Lesen. Meine ebenfalls ausgeprägte Abstraktionsfähigkeit und mein weitgehend vernetztes Denken lassen mich -auch unkonventionelle- Lösungsansätze und -varianten entwickeln. Weiter bin ich heute, als Folge der Entwicklung der letzten Jahrzehnte, eher als hochsensibel und hellsichtig einzustufen, was sich im Zusammenhang mit ADHS so zeigt, dass ich schnell «genug» habe mit Anderen. Zu viele Eindrücke von Geräuschen, Gerüchen, Bildern, Sprachen, etc. auf einmal oder (noch schlimmer) in Kombination, erschöpfen mich ziemlich rasch und lösen manchmal starke Fluchtgedanken aus. Neben einer immer noch geringen nervlichen Belastbarkeit, die sich eher verstärkt hat, stosse ich mit meiner raschen Auffassungsgabe mir noch nicht so vertraute Menschen vor den Kopf. Dies, indem ich gedanklich zu viele Schritte auf einmal durchführe und äussere. Mit Achtsamkeit von meiner Seite umschiffe ich diese Klippen meist, jedoch gelingt mir das nicht immer rechtzeitig. Heute bin ich etwas zurückhaltender, aber auch gelassener geworden, weil ich aus den Jahren zuvor z. T. schmerzhaft, lernen musste, mein Gegenüber nicht zu überfordern, nicht zu stressen. Ich selbst empfinde das oft als spürbare Einschränkung meiner Impulse, meines Seins.
Wie erlebt meine Umgebung heute mich mit meinem ADHS?
Ein sehr bildhafter Ausdruck und eine achtsamere Sprache helfen mir heute meine Gedanken besser auf den Punkt zu bringen. Da ich mich heute schriftlich verständlicher ausdrücken kann, erreichen meine Schriftstücke heut’ die jeweilige Zielgruppe. Meine Kommunikationsfähigkeit lässt mich Gedanken gegenüber Führungsgremien und Auftraggebern sehr gut auf den Punkt bringen. Dabei fällt meine ausgeprägte Um- und Weitsicht positiv ins Gewicht. Weiter, «klinke» ich mich heute zum Selbstschutz rasch dann aus, wenn viele Menschen um mich sind oder ich mich in einer Umgebung aufhalten und/oder bei der viele äussere Reize auf mich wirken. Zusätzlich begegne ich Angebote zu Lesen oft mit Zurückhaltung, weil ich erfahrungsgemäss weiss, ich werde damit eh nie fertig wird, erst gar nicht anfange zu lesen bzw. verliere beim Lesen immer wieder den Faden. Wenn immer höre oder schaue ich deshalb lieber zu. Diese zum Selbstschutz aufgebaute Zurückhaltung wird manchmal von Dritten im ersten Impuls als Zurückweisung aufgefasst. Ebenfalls zu meinem ADHS gehört, dass ich einzelne Vorhaben planen muss. Ohne diese gehe ich Vorhaben dann lieber nicht an, weil ich mich sonst darin hoffnungslos verliere, hängen bleibe oder erst gar nicht anfange («Aufschieberitis»). Dritte können das nicht immer nachvollziehen. Da ich heute noch mehr als früher intuitiv schon eine Situation mega-rasch in vielen Dimensionen gleichzeitig erfasse, komme ich besonders bei unsicheren Menschen als «Besserwisser» o. ä. ‘rüber. Auch hier komme nicht darum herum, mich oft stark zurückzunehmen, um möglichen Abgrenzungsreaktionen aus dem Wege zu gehen.
Was darfst Du von mir, als ADHS-Betroffener, wünschen?
Nun, wie Du aus vorangegangenen Ausführungen ableiten kannst, habe ich mich sehr gut «im Griff», was mir hilft «sozialverträglich» zu erscheinen und «smoother» wahrgenommen werden. Mit dem Erlernen einer gesunden eigenen Impulskontrolle kann ich heute viel besser mit belastenden Situationen umgehen also früher. Wenn mich heute jemand bremst, weil zu viel, zu schnell und zu komplex, nehme ich das schon lange nicht mehr persönlich. Na ja, meistens eben… Da macht der «Ton die Musik».
Was wünsche ich mir von meiner Umgebung, von den Menschen, die mir begegnen?
«Ich bin OK und Du bist OK». Gerne lebe ich diesen Umgangs-Slogan. Ich habe auf meinem Weg zur eigenen gesunden Entfaltung bis heute gelernt, dass ich für mich Verantwortung übernehme. Von Dir wünsche ich mir nämlich «nur», dass Du mich so sein lässt wie ich bin, aber gewaltfrei für Dich und Deine Bedürfnisse einstehst. Ich geh’ heute davon aus, dass Du mir «nix Böses» willst. Geh’ bitte bei mir, der sich nicht immer massetauglich und nicht ganz angepasst verhält, allerdings auch davon aus.
Vertraut mir, wenn ich ‘was sage, dann ist es meist fundiert, überlegt und abgeklärt. Wenn ihr etwas nicht versteht, was von mir kommt, fragt nach und interpretiert nichts «Negatives» hinein, das verletzt mich teils sehr. Auch wünsche ich mir, mich nicht rechtfertigen zu müssen, wenn meine Verhaltensmuster von dem «der Mehrheit» sich z. T. deutlich unterscheiden. Ihr bringt mich damit sonst arg in Verlegenheit und mein Wunsch zum Rückzug erhält so unwillkommene Nahrung. Hier bin ich nämlich noch weiter im Aufbau einer noch gesünderen Resilienz.
Es erscheint mir sehr wichtig hervorzuheben, dass ADHS bei Erwachsenen, aber auch bei Kindern und Jugendlichen, sich nie genau gleich zeigt. Die jeweilige ADHS-Ausprägung einzelner unterscheidet sich manchmal recht deutlich von dem anderer.
Albert-M. N.
no. 17: Erinnerung an Ferien
Bitte habt keine Angst vor Menschen, denen die Diagnose «Schizophrenie» gestellt wurde.
28. Mai 2021
Liebe Mitmenschen
Mit diesem offenen Brief möchte ich euch einen Einblick in mein Leben geben. Die Ärzte haben mir die Diagnose paranoide Schizophrenie gestellt. Ich fühle mich jedoch nicht krank und bin aktuell auch nicht psychotisch. Es gibt unterschiedliche Verläufe von Schizophrenie und ich kann nicht für alle sprechen, sondern erzähle hier nur von meiner Erfahrung. Für mich gehören Psychosen zu meinem Leben. Meistens habe ich in akuten Krisen sehr viel Angst gehabt. Ich war überzeugt, dass ich beobachtet und überwacht werde, dass andere Menschen schlecht über mich denken und mich verurteilen. Ich hatte riesige Schuldgefühle. Ich habe aber nie Stimmen gehört. Für mich ist die westliche, medizinische Sichtweise von Psychosen als Krankheit des Gehirns nicht hilfreich. Ich sehe meine Psychosen inzwischen als eine Art Hilferuf meiner Seele, dass die geistigen und körperlichen Anteile meines Lebens nicht (mehr) im Gleichgewicht sind. Während meiner Psychosen hat mich insbesondere die Frage nach dem Sinn des Lebens beschäftigt. Medikamente fand ich nur sehr kurzzeitig hilfreich, um wieder schlafen zu können und zur Ruhe zu kommen. Aber Psychopharmaka haben alle meine Gefühle unterdrückt, sodass ich keinen Zugang mehr zu ihnen hatte und mich leer fühlte. Das Leben macht keine Freude mehr, wenn man sich für nichts mehr interessiert. Ich hatte auch starke körperliche Nebenwirkungen, wie eine Gewichtszunahme von über 25 kg innerhalb von wenigen Wochen. Mein Selbstbewusstsein und mein Selbstvertrauen waren zerstört. Es ist schwierig, jemandem zu vertrauen, wenn man nicht einmal sich selbst vertrauen darf. Denn mir wurde gesagt, dass meine Wahrnehmungen falsch und krank seien. Das hat mir buchstäblich den Boden unter den Füssen weggezogen. Meine Wahrnehmung ist in psychotischen Phasen tatsächlich ganz anders als sonst. Aber falsch ist sie deswegen nicht. Wie kann jemand mit Sicherheit wissen, dass es etwas nicht gibt?
Zum Beispiel riechen Hunde viel besser als Menschen. Aber nur weil wir etwas nicht riechen, ist es deshalb nicht «falsch» wahrgenommen von den Hunden. Im Gegenteil, man kann sich ja diesen super Geruchssinn zu Nutze machen. Beispielsweise gibt es Hunde, die eine Unterzuckerung (bei Menschen mit Diabetes) riechen, bevor der Mensch es selbst merkt.
Nach meiner Erfahrung sind Menschen, denen die Diagnose Schizophrenie gestellt wurde, sehr sensible Wesen. Diese Feinfühligkeit ist in Wirklichkeit eine Gabe und keine Schwäche. Diesen Menschen den Zugang zu ihren Gefühlen mit starken Medikamenten zu kappen und ihre Wahrnehmung für krank zu erklären, macht sie kaputt. Was mich an meiner Diagnose am meisten beeinträchtigt, sind nicht die Symptome an sich, sondern die Art, wie ich behandelt wurde. Ich hatte eine Todesangst und wurde zu meinem Schutz in ein Zimmer eingesperrt. Als ich nicht einverstanden damit war, Medikamente zu schlucken, wurde mir eine Spritze angedroht. Die Medikamente wieder abzusetzen, ist fast unmöglich oder man muss es ohne Unterstützung machen. Wenn man sie aber zu schnell absetzt, kann das psychotische Symptome als Entzugserscheinungen verursachen. Ich fühlte mich oft allein gelassen, nicht ernst genommen und nicht verstanden. Dass Neuroleptika tatsächlich Psychosen verhindern, ist nämlich trotz jahrzehntelanger Forschung nie bewiesen worden. Und trotzdem hatte ich als Patientin in einer psychiatrischen Klinik keine Wahl – es war klar, dass ich Neuroleptika nehmen musste, eine Diskussion war nicht möglich.
Was ich mir für Menschen «wie mich» wünsche, ist mehr Verständnis. Ihr müsst nicht unsere Wahrnehmung verstehen. Aber es wäre schön, wenn ihr uns einbezieht und fragt, bevor ihr über uns urteilt. Ich möchte nicht als eine Diagnose wahrgenommen werden, sondern als Mensch. Insbesondere den Begriff «Schizophrenie», der sinngemäss «gespaltene Seele» bedeutet, finde ich sehr stigmatisierend und nichtzutreffend bzw. missverständlich. Meine Seele ist nämlich nicht kaputt. Wenn, dann ist es eher mein Körper, und zwar durch die jahrelange Einnahme von Neuroleptika. Wenn ihr einmal solche Medikamente genommen habt, werdet ihr den Wunsch verstehen, eine möglichst niedrige Dosis davon einzunehmen. Es ist kein Zeichen von «Urteilsunfähigkeit», wenn man eine nicht bewiesene Arbeitshypothese in Frage stellt. Kritisches Denken sollte in einem demokratischen Land erlaubt sein. Die Dopaminhypothese besagt, dass bei psychotischen Menschen zu viel Dopamin ausgeschüttet wird. Durch Neuroleptika wird deshalb die Aufnahme von Dopamin gehemmt. Meiner Meinung nach wird damit nur ein Symptom behandelt. Und durch die «Nebenwirkungen» der Neuroleptika entstehen massive Gesundheitsprobleme.
Neuroleptika verursachen neurologisch einen parkinson-ähnlichen Zustand. Viele Patienten haben z.B. einen schleppenden Gang oder Unruhe oder Zittern in Händen oder Füssen. Die meisten Menschen, die Neuroleptika nehmen müssen, fangen an zu rauchen und konsumieren viel Koffein. Sehr häufig ist eine starke Gewichtszunahme. Bei Frauen kann es zum Ausbleiben der Menstruation durch einen Prolaktin Überschuss kommen. Auch ein Verlust der Libido ist häufig. Die Dämpfung sämtlicher Emotionen führte bei mir zu einer Interessenlosigkeit, welche als depressive Episode diagnostiziert wurde.
Dies sind «nur» die Nebenwirkungen, die mir spontan einfallen. Bitte versteht, dass diese starken Medikamente uns beeinträchtigten und nicht in erster Linie hilfreich sind. Hilfreich während akuter Psychosen finde ich Reizarmut und Kreativität. Mein Gehirn hat alle möglichen Reize verstärkt aufgenommen und versucht, sie in einen Kontext zu bringen und verrückte, beängstigende Zusammenhänge daraus gebildet. Wohltuend empfand ich deshalb die Ruhe der Natur (wo es wenig Menschen hat), oder ein ruhiges (Einzel-)Zimmer ohne TV, Radio, Bilder an der Wand etc. Hilfreich war auch die kreative Beschäftigung, um meine Gefühle zu verarbeiten. Die Arbeit mit den Händen oder auch mit dem Körper (Bewegungstherapie) haben meine gesunden Anteile gestärkt, mein Selbstvertrauen gefördert und positive Erfahrungen ermöglicht. Das half mir besser, als auf die «kranken» Anteile (das Denken und Erleben) zu fokussieren.
Ein letzter Wunsch: Bitte habt keine Angst vor Menschen, denen die Diagnose «Schizophrenie» gestellt wurde. Die allermeisten psychotischen Menschen sind höchstens für sich selbst gefährlich. Sie benötigen Hilfe in Form von echtem Interesse, ernst nehmen, zuhören, begleiten. Gewalt, Drohungen und Zwang sind niemals hilfreich. Mir ist es in psychotischen Phasen sehr schwergefallen, die Gefühle anderer Menschen nicht zu meinen zu machen, mich «abzugrenzen». So habe ich teilweise meine eigenen Gedanken auf andere projiziert oder mich selbst schlecht gefühlt, wenn andere sich schlecht gefühlt haben. Womöglich hatte ich deshalb so viel Angst, weil ich die Angst meiner Mitmenschen spürte. Ich möchte niemandem Angst machen, ich kenne dieses Gefühl leider viel zu gut. Aber ich möchte mich für meine Bedürfnisse einsetzen, auch wenn meine Meinung nicht derjenigen der meisten Psychiater entspricht. Wenn eine Diskussion nicht möglich ist, ohne dass ich bedroht werde, versteht ihr vielleicht, dass ich auch etwas aggressiv geworden bin. Aber ich möchte niemandem etwas antun. Ich möchte mein Leben leben.
Danke für euer Interesse!
Emilie S.
Releases
Im Gespräch mit Robin Rehmann erzählt Gaby über ihr Leben mit Hereditärer Spastischer Spinalparalyse.
Schon seit ihrer Kindheit kann Gaby nicht richtig gehen und stürzt oft. Erst Jahre später bekommt sie die Diagnose: Hereditäre Spastische Spinalparalyse. Seither hilft sie anderen Leuten mit chronischen Krankheiten, wie sie Robin Rehmann im Gespräch erzählt: «Pflastersteine sind für mich das Schlimmste» - Rehmann - SRF