Die Kernarbeit von Peers, Experten aus eigener Erfahrung, besteht hauptsächlich im Austausch und der Weitergabe von Erfahrungswissen. Zur Aufklärung, Sensibilisierung und Entstigmatisierung, damit die Zusammenarbeit in der Arbeitsintegration und in Bezug auf angepasste Arbeitsplätze verbessert werden kann, indem Berührungsängste und Schwellen abgebaut werden, haben wir mit der Band-Akademie ein Kursprogramm zum Leben erweckt, das gleichermassen Betreuer und Bezugspersonen, Arbeitsagogen, Betroffene, Case Manager und Verwaltungspersonal anspricht. Das Programm wird in der Band-Genossenschaft intern ausgeschrieben und umfasst Teile vom ensa-Programm, sowie Themenkurse zu Krankheitsbildern aus der Psychiatrie, die von beiden Seiten, den Betroffenen und Fachpersonen, beleuchtet und dem Publikum vermittelt werden: Nach dem Check-in und beiderlei Referaten beinhalten die Halbtageskurse im Format auch ein Podium zu Fragen aus dem Publikum an beiderlei Experten (Experten mit einer eigenen Erfahrung und Fachpersonen), gefolgt von der Kursevaluation und dem Abschluss.
no. 17: Erinnerungen an Ferien
Bei der Band Genossenschaft Bern
«Die Band internen Halbtageskurse zu den verschiedenen Krankheitsthemen berühren das gemischte Publikum von Fachpersonen und den selbst von einer Krankheit Betroffenen. Als Moderator darf ich die
Kurse jeweils vorbereiten und durchführen. Eine vielfältige Aufgabe, die mich immer wieder in neue Welten blicken lässt. Das Psychiatriespektrum ist alles andere als schwarz-weiss oder grau, es
ist farbig und kunterbunt. Und das Zusammenführen von Peers und Profis potenziert diese einmalige Arbeit. Selbst bin ich es als Dozent in der Erwachsenenbildung und Referent bei Anlässen gewohnt
vor Publikum zu stehen. Unsere Peers und auch Fachpersonen stehen zum Teil das erste Mal ‘auf dieser Bühne’ und machen sich Gedanken alles richtig zu machen – für mich ist es richtig: einfach
Mensch zu sein, Fehler dürfen sein. Nach mehreren Kursen erlebe ich immer wieder tiefe Berührtheit, die wir als Team (Moderation, Peer, Fachperson und Publikum) trotz aller Schwere mit
Leichtigkeit nehmen. Wenn ich dann im Anschluss Peer und Fachperson frage, ob sie wieder einmal dabei wären, sagen sie ‘ja’ und sind überwältigt von ihrem eigenen Auftritt und den damit
verbundenen Erfahrungen. Unser gemeinsames Format von Koproduktion und Kokreation hat sich spontan in einer ersten Testphase entwickelt. Das grosse Interesse, die sehr positiven Rückmeldungen,
das gemischte Publikum an den Kursen motivieren uns weiterzumachen – an dieser Stelle ein grosses Dankeschön an Christoph Glauser und die gesamte Band-Crew!»
(Roger Altmann, 2022).
PS. Immer wieder ist es ein Highlight auch Gästen die Türe zum Hospitieren zu öffnen.
Fotos (2022) aus einem Kurs, mit den Dozenten Peer Selma Schelling, Dr. med. Emil Sabanovic und Gast Samuel Schmid von der GEWA.
Möchten Sie mehr über die Koproduktion und Konkretion von Kursangeboten erfahren, oder wie Peers auch in der Arbeitsintegration eingesetzt werden können?
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